18 Jahre. 18 Jahre voller Windeln, schlaflosen Nächten und unbändiger Liebe. 18 Jahre, in denen ich als Papa meine Rolle gefunden und neu definiert habe – und ein wichtiger Bestandteil dieser Reise war das Tragen meiner Kinder. Dieser Beitrag soll meine Erfahrungen aus der Perspektive eines Vaters teilen, der über viele Jahre hinweg seine Babys und Kleinkinder getragen hat.
Als mein erstes Kind zur Welt kam, war das Thema Babytragen für mich eher fremd. Meine Frau war die Expertin, die sich intensiv mit Tragetüchern und -hilfen auseinandergesetzt hatte. Ich muss zugeben, ich war anfangs skeptisch. Ein Mann, ein Baby im Tragetuch – fühlte sich irgendwie… ungewohnt an. Aber meine Frau überzeugte mich schnell vom Gegenteil. Und ich bin ihr unendlich dankbar dafür.
Der erste Moment, als ich unseren kleinen Sohn in meinem Tragetuch trug, war unvergesslich. Dieses unmittelbare Gefühl der Nähe, der Verbindung… einfach unglaublich! Es war mehr als nur das praktische Tragen; es war ein tiefes, emotional bindendes Erlebnis. Plötzlich verstand ich die Vorteile des Tragens nicht nur für das Baby, sondern auch für mich als Vater.
Was das Tragen für mich als Papa bedeutete:
- Nähe und Bindung: Der Hautkontakt, das sanfte Wiegen, das Gefühl des kleinen Herzens, das gegen meine Brust schlägt – all das stärkte die Bindung zu meinen Kindern enorm. Es war eine wundervolle Möglichkeit, meinen Kindern meine Liebe und Zuneigung zu zeigen.
- Praktische Vorteile: Klar, das Tragen ist praktisch! Es befreit die Hände, man kann Haushaltstätigkeiten erledigen, mit anderen Kindern spielen oder einfach nur einen Spaziergang machen. Gerade bei mehreren Kindern ist das ein Riesenvorteil. 😊
- Beruhigende Wirkung: Oftmals beruhigte das Tragen meine Kinder in kürzester Zeit. Der Rhythmus meiner Schritte, meine Körperwärme und die vertraute Nähe wirkten Wunder. Das war besonders nützlich in den Zeiten, in denen sie unruhig oder quengelig waren. Auch für mich war es oft entspannend.
- Mehr Selbstbewusstsein: Zugegeben, es braucht anfangs etwas Übung, das Tragetuch richtig zu binden. Aber als ich den Dreh raushatte und sah, wie zufrieden und ruhig meine Kinder im Tuch waren, hat es mein Selbstbewusstsein als Vater gestärkt. Ich fühlte mich kompetent und fähig, für meine Kinder da zu sein.
- Einzigartige Momente: Das Tragen ermöglichte mir ganz besondere Momente mit meinen Kindern. Wir konnten gemeinsam die Natur genießen, die Welt entdecken und ganz intensiv miteinander verbunden sein. Diese Erinnerungen sind unbezahlbar! 💖
Im Laufe der Jahre habe ich verschiedene Tragehilfen ausprobiert: Tragetücher, Mei Tais, ergonomische Babytragen. Jede hat ihre eigenen Vor- und Nachteile. Wichtig ist, dass man die richtige Tragehilfe für sich und sein Kind findet. Und natürlich sollte man immer auf eine ergonomisch korrekte Trageweise achten.
Es gab natürlich auch herausfordernde Momente. Manchmal war es anstrengend, vor allem mit größeren Kindern. Und es gab Momente, in denen ich mir wünschte, die Hände frei zu haben. Aber die positiven Aspekte überwogen bei weitem die Herausforderungen. Das Gefühl der Nähe, der Bindung und die einzigartigen Momente mit meinen Kindern waren es allemal wert.
Mein Rat an alle Väter da draußen: Traut euch! Probiert es aus! Das Tragen eurer Kinder ist eine wundervolle Erfahrung, die euch beide bereichern wird. Es stärkt nicht nur die Bindung zu euren Kindern, sondern auch die Beziehung zu eurer Partnerin. Denn auch Mütter freuen sich, wenn sie Unterstützung beim Tragen bekommen! 😉
Mein Fazit nach 18 Jahren: Das Tragen meiner Kinder war eine der schönsten und bereicherndsten Erfahrungen meines Lebens. Es hat mich als Vater geprägt und meine Beziehung zu meinen Kindern auf eine ganz besondere Weise intensiviert. Ich kann es nur jedem empfehlen!

