Kinderfühle verstehen: Sprechen über Emotionen

Über Gefühle sprechen lernen – eine wichtige Fähigkeit für Kinder und Eltern

Kinder lernen, ihre Gefühle auszudrücken, indem sie uns beobachten. Wie wir mit unseren eigenen Emotionen umgehen, prägt ihr Verständnis und ihre Fähigkeit, mit ihren Gefühlen umzugehen. Dieser Blogbeitrag bietet Ihnen praktische Tipps, wie Sie mit Ihren Kindern über Gefühle sprechen können und ihnen helfen, diese besser zu verstehen und auszudrücken.

Die Herausforderung: Gefühle benennen

Tipp für Familien von uns

Oftmals fällt es Kindern schwer, ihre Gefühle in Worte zu fassen. Ein weinendes Kind sagt vielleicht nur „Ich will das!“, anstatt „Ich bin traurig, weil ich das Spielzeug nicht bekommen habe“. Hier liegt die Schlüsselrolle der Eltern: Wir müssen den Kindern helfen, ihre Gefühle zu benennen und zu verstehen.

Praktische Tipps für den Alltag:

  • Gefühle benennen und vorleben: Sprechen Sie offen über Ihre eigenen Gefühle. Sagen Sie beispielsweise: „Ich bin heute etwas müde.“ oder „Ich bin frustriert, weil…“. So lernen Kinder, dass Gefühle normal und wichtig sind.
  • Bilderbücher nutzen: Viele Bilderbücher befassen sich mit Gefühlen. Diese können eine tolle Grundlage für Gespräche sein. Besprechen Sie gemeinsam, was die Figuren im Buch fühlen und warum.
  • Gefühlscharts erstellen: Ein gemeinsames Projekt kann ein Gefühls-Chart sein. Zeichnen Sie oder drucken Sie Bilder von verschiedenen Emotionen (glücklich, traurig, wütend, ängstlich etc.) aus und hängen Sie sie gut sichtbar auf. Wenn Ihr Kind ein Gefühl spürt, kann es das entsprechende Bild zeigen.
  • Fragen stellen: Anstatt direkt zu sagen „Warum bist du traurig?“, stellen Sie offene Fragen, wie „Was macht dich gerade traurig?“ oder „Was denkst du, könnte dir helfen?“. Dies fördert das Selbstreflektieren.
  • Empathie zeigen: Zeigen Sie Ihrem Kind, dass Sie seine Gefühle verstehen und ernst nehmen. Auch wenn Sie sein Verhalten nicht gutheißen, können Sie seine Gefühle validieren. Sagen Sie z.B.: „Ich verstehe, dass du wütend bist, dass du dein Spielzeug nicht finden kannst.“
  • Positive Verstärkung: Loben Sie Ihr Kind, wenn es versucht, seine Gefühle zu benennen. Selbst wenn die Benennung nicht perfekt ist, ist der Versuch schon ein großer Schritt.
  • Rollenspiele: Rollenspiele können hilfreich sein, um schwierige Situationen und Gefühlsäußerungen zu üben. Sie können z.B. eine Situation nachspielen, in der das Kind wütend ist, und gemeinsam Lösungen finden.
  • Ruhepausen einlegen: Wenn Ihr Kind überfordert ist und seine Gefühle nicht mehr kontrollieren kann, helfen Ruhepausen. Suchen Sie einen ruhigen Ort, wo das Kind sich beruhigen kann.
  • Professionelle Hilfe suchen: Zögern Sie nicht, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen, wenn Sie Schwierigkeiten haben, mit den Gefühlen Ihres Kindes umzugehen oder wenn Sie den Verdacht haben, dass es unter emotionalen Problemen leidet. Therapeuten oder Beratungsstellen können unterstützen.

Die Bedeutung der emotionalen Intelligenz

Die Fähigkeit, eigene und fremde Gefühle zu verstehen und zu regulieren, ist ein wichtiger Bestandteil der emotionalen Intelligenz. Durch das offene Sprechen über Gefühle helfen Sie Ihrem Kind, seine emotionale Intelligenz zu entwickeln und ein gesundes Selbstwertgefühl aufzubauen. Es lernt, mit Herausforderungen besser umzugehen und seine Beziehungen zu anderen zu verbessern. 🥰

Zusammenfassend lässt sich sagen: Das Sprechen über Gefühle ist ein Prozess, der Zeit und Geduld erfordert. Doch die Mühe lohnt sich! Indem Sie Ihrem Kind helfen, seine Gefühle zu verstehen und auszudrücken, geben Sie ihm ein wertvolles Werkzeug für ein glücklicheres und erfüllteres Leben mit auf den Weg. 👨‍👩‍👧‍👦

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